Fässer:
American Standard Barrel (200 Liter)
Das Standard-Fass der amerikanischen Whisky-Industrie, ursprünglich mit einer Kapazität von ca. 158 Litern, heute 200 Liter zum einfacheren Rechnen.
Quarter Cask (50 Liter)
Eigentlich ein Bierfass, das mit seiner länglich-ovalen Form zum Transport auf Pferderücken entwickelt wurde. Durch die „kleine Größe“ ist das Verhältnis von Oberfläche zu Inhalt größer und der Whisky reift schneller.
Blood Tub (40 Liter)
Eigentlich ein Bierfass, das mit seiner länglich-ovalen Form zum Transport auf Pferderücken entwickelt wurde.
Eine etwas andere Klassifizierung aus dem Internet:
Fässer
Die Reifung eines Malt Whiskys hängt neben einigen anderen Faktoren ganz wesentlich vom Kontakt des Whiskys mit dem Holz des Fasses ab. Dabei hat sowohl der Zeitraum des Kontakts als auch die Größe des Fasses einen entscheidenden Einfluss auf die spätere Qualität des Whiskys. Das Verhältnis von Fassinnenfläche zur eingefüllten Menge in Litern spielt hier eine große Rolle. Nachfolgende finden Sie eine Erklärung der verschiedenen Fasstypen, die Sie auch im Shop bei vielen Whiskys angegeben finden.
Barrel
Das Barrel kennen wir alle - vom Öl (Gerüchten zu folge könnte der Laphroaig aus einem Ölfass kommen...). Es heißt übersetzt einfach "Fass". Beim Whisky bedeutet es aber eine ganz bestimmte Fassgröße, nämlich so um die 180 Liter. Spricht man von einem Barrel, ist in der Regel eigentlich immer das "american barrel" aus amerikanischer Eiche gemeint und wurde vorher zur Lagerung von Bourbon verwendet.
Butt
Hierbei handelt es sich mit ca. 500 Litern Inhalt um den zweitgrößten Fasstyp. Das Wort an sich war bereits im Mittelalter bekannt, da allerdings für unterschiedliche Inhaltsmengen. Heute wird ein Butt meistens aus spanischer Eiche gefertigt.
Hogshead
Wie das Barrel ist es normaler Weise aus amerikanischer Eiche gefertigt. In der Whiskyindustrie steht es für einen Inhalt von ca. 250 Liter. Enthält es keinen Whisky, ist sein Volumen abhängig von seinem Inhalt, ein hogshead Wein hat also eine andere Literzahl wie ein hogshead Bier.
Puncheon
Mit ungefähr 550 Litern Inhalt ist es das größte für die Whiskylagerung verwendete Holzfaß.
Quarter Cask
Der Name deutet es schon an, dass es sich hier um ein Viertel handelt, nur wovon ist noch nicht klar ersichtlich - es ist ein Viertel des "Butt" und damit so um die 125 bis 130 Liter.
Finishing – oder wie lässt man Whisky nachreifen?
Publiziert am 9. Mai 2011 von G. Herrmann
Was ist das eigentlich – Finishing?
Nun, zum Finishing wird der Whisky in ein anderes Fass umgelagert, normalerweise eines, in dem zuvor etwas anderes enthalten war. Weit verbreitet ist ein Portweinfass-Finishing oder ein Sherryfass-Finishing. Damit soll dem Whisky eine weitere, eine besondere Geschmacksnote verliehen werden. Die Nachreifung im Fass ist eine Art der additiven Reifung. Der Whisky nimmt über einen längeren Zeitraum Aromastoffe aus dem Holz auf, dem Geschmack des ursprünglichen Whiskys wird also Aroma hinzugefügt. Allerdings sind die Fähigkeiten eines Fasses begrenzt. Irgendwann ist das Holz ausgelutscht und gibt kaum bis kein Aroma mehr ab. Bereits beim zweiten Mal, dass ein Fass benutzt wird, gibt es lange nicht mehr so viel Aroma ab wie beim ersten Mal. Ist ein Fass 30 Jahre in Gebrauch gewesen, „addiert“ es kein Aroma mehr. Ein normaler Whisky hat eine Lagerzeit von 10-12 Jahren, das heißt, nach dreimaliger Benutzung ist das Fass nicht mehr zu gebrauchen.
Noch vor 15-20 Jahren wurden die Fässer, die schon zwei oder drei Mal befüllt waren, an die Blender weitergegeben. Die Nachfrage nach Single Malt Whisky ist seit dem Jahr 2000 quasi explodiert. Es müssen so riesige Mengen an Single Malt hergestellt werden, dass die Blender keine Fässer mehr abkriegen. Auch die anderen Abfüller bekommen nichts. Die bisher schwach gereiften Whiskys, die in einem zum zweiten oder dritten Mal benutzten Fass lagern, werden in andere Fässer umgefüllt, in denen vorher Wein oder Sherry war, um ihnen noch mehr Aroma zu verleihen.
Dieses Finishing dauert normalerweise zwischen 6 Monaten und zwei Jahren, was stark davon abhängt, wie die Vorreife ausgefallen ist. Sind die Finishing-Fässer zum ersten Mal im Einsatz, sind 6 Monate ausreichend, bis der Single Malt das richtige Aroma hat. Waren die Fässer allerdings schon mehrfach im Einsatz, kann es viel länger dauern, bis ein entsprechender Aromaübergang stattgefunden hat.
Mittlerweile ist man sogar dazu übergegangen, den Whisky in Whiskyfässern nachreifen zu lassen. Ob das der Qualität zuträglich ist, kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden.
Wood Finishing
In letzter Zeit ist es in Mode gekommen, den Whisky nach der normalen Reifung in den "neutralen" Eichenfässern zusätzlich in Fässern nachreifen zu lassen, in denen vorher diverse Weine gelagert wurden. Das kann Rot- oder Weisswein sein, aber eben auch Sherry, Portwein, Madeira oder sogar Cognac. Der Geschmack dieser Weine verbindet sich dann mit dem Geschmack des Whiskys zu einer mehr oder weniger gelungenen Mischung. ein gutes Beispiel dieser Modeerscheinung ist die Glemorangie "Wood Range", die es als "Sherry Wood Finish", "Port Wood Finish" und "Madeira Wood Finish" gibt. Im Vergleich zum normalen 12-jährigen Glenmorangie ergibt sich dann eine schöne Möglichkeit, den Einfluss der Nachreifung zu schmecken.
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Sherrysorten
Sherry wird in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen produziert. Ganz grob kann man dies von trocken über würzig bis zu süß aufteilen. Es gibt aber noch diverse Zwischenstufen, die jeden überraschen werden, der bei Sherry nur an einen sehr trockenen, hellen Aperitif denkt. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Sherrysorten, beginnend mit den Trockenen bis zu den Süßen Sorten. Charakteristisch ist, je süßer, desto dunkler der Sherry, je heller, desto trockener der Sherry.
Fino
Der trockenste und hellste Sherry ist der Fino. Er sollte gekühlt getrunken werden und nach dem Öffnene der Flasche schnell verbraucht werden, was dem Sherryfreund entgegen kommt.
Manzanilla
Der Manzanilla ist ein trockener Sherry, der nicht ganz so bitter wie ein Fino wirkt. Durch seine zarte Art ist er gut als Einstieg in die Welt des Sherrys geeignet.
Amontillado
Eine Variante des Fino, der länger im Faß reift und dadurch runder wirkt. Kann ins süßliche gehen, in beiden Fällen ist er dunkler als ein Fino. Die trockenen Varianten sind tolle Begleiter zu klassischen spanischen Schinken oder Mandeln.
Oloroso / Amoroso
Der Olorose bezeichnet einen von Natur aus trockenen Sherry, der aber oft süßlich ausgebaut wird. Dann ist er dem Amoroso sehr ähnlich. Er ist dunkler und schwerer als ein Fino, ihm fehlt aber auch dessen Eleganz
Palo Cortado
Eine sehr seltene Art des Sherrys ist der Palo Cortado, der einem trockenen Oloroso ähnelt und die runde, weichen Aspekte eines Amontillados aufweist.
Cream
Der typische süße Sherry ist der Cream, der ein gesüßter Oloroso ist und es gut mit süßem Gebäck und kräftigem Käse aufnehmen kann.
Pedro Ximenes (P.X.)
Eigentlich der Name einer Weintraube geht dieser süße Sherry noch über den Cream hinaus. Dunkle Farbe und eine dickflüssige Konsistenz gepaart mit dem Aroma getrockneter Früchte sind seine typischen Merkmale. Zur Herstellung werden getrocknete Trauben verwendet.